
Tiergestützte Therapie mit Hund
n der Psychotherapie geht es um Vertrauen, emotionale Sicherheit und Beziehung. Für viele Menschen ist es jedoch gar nicht so einfach, sich auf eine therapeutische Beziehung einzulassen – gerade dann, wenn emotionale Verletzungen oder negative Beziehungserfahrungen das Leben geprägt haben. Hier kann tiergestützte Therapie mit Hund auf sanfte, aber wirkungsvolle Weise unterstützen.
In meiner Praxis Psychotherapie Wedemark begleitet mich daher nicht nur mein Fachwissen, sondern auch ein vierbeiniger Co-Therapeut: Elvis, unser Therapiehund, ist ab Januar 2026 regelmäßig Teil des therapeutischen Settings.
Was ist tiergestützte Therapie?
Tiergestützte Therapie bezeichnet den gezielten Einsatz von Tieren in der psychotherapeutischen Arbeit. Dabei geht es nicht nur um die bloße Anwesenheit eines Tieres – sondern um eine gezielte, strukturierte Einbindung, die den therapeutischen Prozess unterstützen kann. Besonders Hunde eignen sich dafür aufgrund ihrer sozialen Intelligenz, Sensibilität und der Fähigkeit, Nähe aufzubauen – ohne Erwartungen oder Bewertungen.
Welche Vorteile bietet die Therapie mit Hund?
🐾 1. Emotionale Entlastung & Vertrauensaufbau
Ein Therapiehund schafft eine warme, einladende Atmosphäre. Viele Klient:innen berichten, dass sie sich in der Anwesenheit eines Hundes schneller entspannen und öffnen können – selbst in schwierigen oder emotionalen Gesprächen.
🐾 2. Stressreduktion & körperliche Wirkung
Die Nähe zu einem Hund wirkt nachweislich stressregulierend: Die Atmung wird ruhiger, der Blutdruck sinkt, das Hormon Oxytocin – unser sogenanntes Bindungshormon – wird ausgeschüttet. Das hilft, sich zu zentrieren und im Hier-und-Jetzt zu bleiben.
🐾 3. Beziehung erleben – angstfrei
Viele Menschen mit psychischen Belastungen, z. B. Angststörungen oder depressiven Symptomen, haben verunsichernde oder verletzende Beziehungserfahrungen gemacht. Ein Hund bietet hier eine bedingungslose Beziehung – ohne Worte, aber voller Wirkung. Diese Erfahrung kann sich auch positiv auf das therapeutische Vertrauensverhältnis übertragen.
🐾 4. Aktivierung & Motivation
Gerade bei Erschöpfungszuständen, Burnout oder depressiven Verstimmungen kann die Interaktion mit einem Tier aktivierend wirken. Schon ein kleiner Kontakt – z. B. das Streicheln oder das Reagieren des Hundes auf Körpersprache – kann dabei helfen, sich wieder verbunden zu fühlen.
Wann ist tiergestützte Therapie besonders hilfreich?
- Bei Angststörungen
- In der Depressionsbehandlung
- Bei Burnout & Stressbelastung
- Bei Beziehungsproblemen und Schwierigkeiten mit Nähe & Distanz
- In der Gruppentherapie, zur Atmosphäre- und Beziehungsförderung
- Bei Selbstwertthematiken und sozialer Unsicherheit
Warum Elvis?
Unser Therapiehund Elvis ist freundlich, sensibel und neugierig. Er begegnet Menschen ohne Vorurteile – und oft gelingt ihm genau das, was Worte nicht können: ein Kontakt auf Augenhöhe, der berührt. In der tiergestützten Psychotherapie in Wedemark ist er deshalb ein wertvoller Begleiter, der den therapeutischen Prozess mit Herz und Instinkt bereichert.
Fazit: Wenn Nähe ohne Worte möglich wird
Tiergestützte Therapie bietet keine „schnelle Lösung“, aber sie schafft oft einen Zugang – zu Emotionen, zum Körper, zur eigenen Lebendigkeit. Gerade dann, wenn Worte schwerfallen, kann die stille Präsenz eines Hundes zum Anker werden. Für viele Klient:innen bedeutet das: Ich muss nicht perfekt sein, um angenommen zu werden.
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Über mich – Stephanie Deest-Gaubatz
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